Schlechtes Raumklima: Gesundheitliche Gefahren

Schlechtes Raumklima Gesundheitliche Gefahren

Das Raumklima bezeichnet alle Faktoren, die den Aufenthalt in unseren vier Wänden angenehm machen. Doch was ist, wenn das Raumklima nicht optimal ist? Hält ein schlechtes Raumklima gesundheitliche Gefahren für uns bereit?

Grundsätzliches über schlechtes Raumklima und gesundheitliche Gefahren

Unter dem Raumklima versteht man alle Faktoren, die den Aufentahlt im Inneren angenehm gestalten. Dazu gehören harte Fakten wie Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit oder Schadstoffe.

Aber auch persönliche, schwerer messbare Faktoren wie Beleuchtung, Möblierung oder Gerüche können dazu zählen.

Kann jetzt ein schlechtes Raumklima gesundheitliche Gefahren für uns bereit halten?

Die kurze Antwort auf die Frage lautet: Ja.

Wie sehr ein schlechtes Raumklima gesundheitliche Gefahren bedeuten hängt dann davon ab, welcher der Raumklimafaktoren aus dem Gleichgewicht ist.

Grundsätzlich kann man sagen: Je mehr der objektivierbaren Faktoren aus dem Lot sind, desto gravierender sind die Folgen.

Schlechtes Raumklima und gesundheitliche Gefahren: Je mehr objektive Faktoren aus dem Gleichgewicht, desto gravierender

Das kann man sich einfach an den Konsequenzen der jeweiligen Missstände klarmachen. Wir wollen das im Folgenden einmal für die Raumtemperatur durchgehen:

  1. Raumtemperatur ist zu niedrig
  2. Relative Luftfeuchtigkeit steigt
  3. Relative Luftfeuchtigkeit ist zu hoch
  4. Wasser kondensiert an kalten Oberflächen
  5. Feuchte Oberflächen sorgen für Wachstum von Schimmel aus Schimmelsporen
  6. Schimmel bildet sich
  7. Schimmel produziert Sporen und Schimmeltoxine
  8. Eingeatmetet Sporen und Toxine sorgen für Atemerkrankungen

An diesem gar nicht so weit hergeholten Beispiel kann man deutlich sehen, was für eine Konsequenz ein einzelner Faktor haben kann. Sehr schnell ist nicht nur die Raumtemperatur, sondern auch relative Luftfeuchtigkeit und die Schadstoffmenge betroffen.

Schlechtes Raumklima und gesundheitliche Gefahren: Subjektive Faktoren weniger Auswirkung

Nun vergleicht man das oben genannte Beispiel mit den Folgen einer schlechten Beleuchtung oder einer ungemütlichen Möblierung. Folgen sind hier vor allem unbewusste Unruhe und ein Gefühl der Ungemütlichkeit.

Sicherlich, das ist nichts, was man haben will. Aus gesundheitlicher Sicht sind die Auswirkung jedoch nicht vergleichbar.

Diese Probleme sind mehr oder weniger psychischer Natur und können mit einer Optimierung der Raumklima-Faktoren relativ  schnell und einfach behoben werden.

Schlechtes Raumklima: Gesundheitliche Gefahren im Speziellen

Doch was sind jetzt genau die Schäden, die bei schlechtem Raumklima drohen? Im Folgenden möchten wir Ihnen mögliche Schäden durch Unausgeglichenheit der folgenden Faktoren verdeutlichen:

  • Luftfeuchtigkeit
  • Raumtemperatur
  • Schadstoffe
  • Zugluft
  • Lärm

Luftfeuchtigkeit:

Zu hoch

Die relative Luftfeuchtigkeit ist ein essentieller Faktor, wenn es um das Raumklima geht. Sie bestimmt maßgeblich, ob sich Schimmel bildet oder nicht. Bei Luftfeuchtigkeiten über 65% steigt die Gefahr von Schimmelbildung massiv an. Die Gefahr zu hoher Luftfeuchtigkeit ist also vor allem sekundär. Das heißt nicht sie selbst sorgt für die gesundheitlichen Schäden. Vielmehr begünstigt sie die Schimmelbildung, welche dann für die entsprechenden Schäden sorgt (siehe unten).

Schäden: Atemwegserkrankungen durch Schimmel

Abhilfe: Konstantes Monitoring, Luftfeuchtigkeit senken, Luftentfeuchter

Zu niedrig

Doch auch zu niedrige Luftfeuchtigkeit kann problematisch sein. In diesem Fall sogar direkt und nicht über Umwege. Eine zu geringe Luftfeuchte sorgt für trockene Atemwege. In diesen können sich Viren leichter vermehren, so dass Erkältungen wahrscheinlicher werden.

Dazu sorgt die trockene Luft für trockenere Haut. Diese kann rissig und spröde werden. Schuppige Ekzeme können die Folge sein.

Weiterhin können die Augen beginnen zu tränen und zu brennen. Dies ist bedingt durch den schnellen Verlust von Tränenflüssigkeit an die trockene Luft.

Schäden: Erkältungskrankheiten, Schuppige Haut, Brennende Augen

Abhilfe: Konstantes Monitoring, Luftfeuchtigkeit erhöhen, Luftbefeuchter, Zimmerbrunnen

Raumtemperatur:

Zu niedrig:

Wie bereits zu Beginn des Artikels beschrieben, hängt die Raumtemperatur direkt mit der Luftfeuchtigkeit zusammen. Für Details zu diesem Phänomen beachten Sie bitte unseren Artikel zum Thema Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur.

Niedrige Raumpemperatur führt durch eine Erhöhung der relativen Luftfeuchte zu Schimmel und entsprechenden Folgen.

Schäden: Schimmel durch erhöhte Luftfeuchtigkeit

Abhilfe: Konstantes Monitoring, Heizen

Schadstoffe:

Lösungsmittel: Formaldehyd, Benzole, Terpene

Oben genannte Stoffe werden oft als Lösungsmittel eingesetzt. Sie sind in vielen Klebern oder Lacken enthalten und dünsten beispielsweise aus Teppichen oder Spannplatten aus.

Dauerhaft hohe Schadstoffwerte von oben genannten Stoffen können der Auslöser für Husten, Brennen der Schleimhäute und Augen oder auch Kopfschmerzen sein. Langfristig drohen eine Sensibilisierung für Allergene.

Schäden: Atemwegsreizungen, Unwohlsein, Sensibilisierung

Abhilfe: Lüften, Lüftwäscher, Raumlufttestung

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Allergene z.B. Hausstaub oder Pollen:

Hausstaub und Pollen sind vor allem für Allergiker ein Thema. Denn der Hausstaub (genauer: der in ihm enthaltene Milbenkot) und die hereingebrachten Pollen sorgen für allergische Reaktionen. Langfristig kann hier allergisches Asthma oder Unwohlsein drohen.

Schäden: Allergische Reaktionen, Allergisches Asthma

Abhilfe: Lüften, Spezielle Bettwäsche, Saugen, Luftwäscher

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Schimmelsporen

Hat Schimmel durch eine hohe Luftfeuchtigkeit gute Lebensbedingungen gefunden, dann vermehrt er sich schnell. Hat er eine gewisse Größe erreicht, dann entsendet er Sporen. Diese verteilen sich in der Luft.

Schimmelsporen in der Luft setzen sich nach Einatmen in der Lunge ab und belasten den Körper mit Schimmeltoxinen (Schimmelgifte).

Dies ist für jeden Menschen gefährlich, aber gerade Kinder, alte Menschen oder bereits erkrankte Personen, wie zum Beispiel Asthmatiker, müssen hier auf der Hut sein.

Zugluft:

Bei Zugluft handelt es sich um unsichtbare Luftbewegungen im Raum. Treffen diese auf den Körper, so kann das verschiedene Probleme auslösen.

Zugluft sorgt nämlich dafür, dass Körperstellen auskühlen. Dies trifft oft den Hals und die Nackenregion. Denn wo wir draußen oft Schals oder Kragen an Jacken tragen, sind diese Körperregionen oftmals drinnen ungeschützt.

Das Auskühlen sorgt für ein reflexhaftes Verkrampfen der Muskulatur in den entsprechenden Bereich. Dadurch können Muskelverhärtungen gefolgt von Nackenschmerzen und Migräne sein.

Ein ausgekühlter Hals ist dazu noch viel anfälliger für Erkältungserreger.

Schäden: Muskelverspannungen mit Nackenschmerzen und Migräne, Erkältung

Abhilfe: Fenster dichten, Zuglufttestung

Lärm:

Ständiger konstanter Lärm wie beispielsweise durch den vorbeiziehenden Straßenverkehr ist die Ursache für eine Reihe von gesundheitlichen Problemen.

Dauerhafter Lärm ist ein Stressfaktor, der dazu führt, dass der Blutdruck steigt. Das steigert langfristig das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Außerdem sorgt er dafür, dass der Nachtschlaf beeinträchtigt wird. Auch das steigert das Risko für Erkrankungen beträchtlich.

Schäden: Stress, Bluthochdruck, Schlafstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Abhilfe: Schallschutz, Dämmung

Schlechtes Raumklima und gesundheitliche Gefahren: Fazit

Spricht man vom Raumklima, so wird man von vielen Menschen gerne etwas schräg angeschaut, klingt der Begriff für viele doch etwas esoterisch. Sicherlich, bei Dingen wie Feng-Shui trifft dies zu gewissem Maße ja auch zu.

Doch ein aus dem Lot geratenes Raumklima der objektiven Faktoren kann handfeste gesundheitliche Schäden auslösen. Diese reichen von Atemwegserkrankungen über Hautprobleme, Unwohlsein, Unruhe, Schlafstörungen bis hin zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Jedes einzelne dieser Worte ist ein Grund mehr sich mit seinem Raumklima zu beschäftigen und das Raumklima zu verbessern.

Schlechtes Raumklima und gesundheitliche Gefahren: Das sollte ich tun

Möchten Sie die oben ausgeführten Folgen vermeiden? Dann beachten Sie die jeweils genannten Möglichkeiten zur Abhilfe und die verlinkten Artikel.

Grundsätzlich kann man natürlich immer empfehlen:

  1. Abarbeiten unserer Raumklima-Checkliste
  2. Konstantes Monitoring

Ein Gedanke zu „Schlechtes Raumklima: Gesundheitliche Gefahren“

  1. Ein sehr schöner Artikel! Man macht sich oft nicht klar was für Gefahren durch so vermeintlich kleine Dinge entstehen und welche Auswirkungen sie haben. Vielen Dank dafür!

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