Das Wort Luftfeuchtigkeit bezeichnet, einfach gesprochen, den Gehalt von Wasserdampf in der Luft. Unterschieden wird dabei zwischen absoluter und relativer Luftfeuchtigkeit.
Auch wenn sie im Endeffekt den gleichen Sachverhalt abbilden, so sind sie in Bezug auf das Raumklima sehr unterschiedlich.
Wir klären:
- Was ist Luft überhaupt?
- Wie definiert man die Luftfeuchtigkeit genau?
- Absolute und relative Luftfeuchte – Was ist der Unterschied?
- Warum ist die Luftfeuchtigkeit fürs Raumklima relevant?
Was ist Luft überhaupt?
Was wir landläufig als „Luft“ bezeichnen ist genau genommen ein Gasgemisch. Wie der Name bereits vermuten lässt, ist dies eine Mischung verschiedener Gase. Im Falle unserer Luft sind diese unter anderem:
- Stickstoff (N2)
- Sauerstoff (O2)
- Kohlenstoffdioxid (CO2)
- Wasserdampf (H2O)
Die Anteile der verschiedenen Gase am Gemisch sind nicht starr, sondern ändern sich. Dies passiert beispielsweise in großer Höhe, wo der Anteil Sauerstoff geringer und „die Luft für uns Menschen dünn“ wird. Wissenschaftlich korrekt spricht man hier übrigens vom so genannten Partialdruck der sinkt.
Dieser Tatsache ist es geschuldet, dass nur die wenigsten Bergsteiger den Mount Everest (oder andere Berge über 8000 m Höhe) ohne zusätzlichen Sauerstoff aus Flaschen besteigen können.
Absolute und relative Luftfeuchtigkeit
Wie der Anteil des Sauerstoffs am Gasgemisch kann auch der Wasserdampfanteil stark schwanken. Die Luft ist mal feuchter und mal trockener.
Das kann man beim Vergleich von trockener Wüstenluft und feuchtem Dschungelklima sehen: Auch wenn die Temperatur gleich ist, so schwankt die Luftfeuchte doch gewaltig. Wo 30 Grad bei trockener Luft noch relativ erträglich sind, können Sie bei schwülem Klima und Luftfeuche nahe der 100% unerträglich sein.
Unter der Luftfeuchte versteht man also ganz wörtlich die Feuchte der Luft.
Diese kann man nun auf zwei Arten angeben:
- absolut
- relativ
Absolute Luftfeuchtigkeit
Hierunter versteht man die Angabe der Feuchte in Gramm pro Kubikzentimeter Luft (gr/cm3). Die absolute Luftfeuchtigkeit gibt also an, wie viel Wasser in Gramm sich pro Kubikzentimeter Luft befinden.
Relative Luftfeuchtigkeit
Diese gibt in Prozentzahlen an wie viel der maximalen Aufnahmefähigkeit der Luft für Wasser erreicht sind. Ist die Luft also zu 3/4 mit Wasserdampf gesättigt, so ist die relative Luftfeuchtigkeit 75 %.
Wichtig ist dabei folgender Punkt: Die Aufnahmefähigkeit der Luft für Wasserdampf ändert sich mit ihrer Temperatur. Somit ändert sich automatisch auch die relative Luftfeuchte.
Näheres entnehmen Sie bitte unserem Artikel über den Zusammenhang von Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur.
Warum ist die Unterscheidung nötig?
Auch wenn beide Dinge den gleichen Sachverhalt beschreiben, so haben sie einen unterschiedlichen Zweck.
Die absolute Luftfeuchte teilt mit, wie viel an Wasser in der Luft verteilt sind. Dies ist für bestimmte technische Dinge wie zum Beispiel die Leitfähigkeit der Luft für elektrische Ladungen interessant.
Die relative Luftfeuchte dagegen legt den Fokus darauf wie gesättigt die Luft ist. Dies ist wichtig, um einschätzen zu können, ob Schimmel droht. Die absolute Menge Wasser ist eher sekundär.
Verdeutlichen kann man es sehr gut an dieser Grafik:
Die absolute Luftfeuchtigkeit beschreibt die Menge der Flüssigkeit (rechts), die relative Luftfeuchtigkeit dagegen den Füllstand des Gefäßes (links).
Warum ist die Unterscheidung von relativer Luftfeuchtigkeit und absoluter fürs Raumklima wichtig?
Wie bereits angesprochen ist für das Raumklima weniger wichtig, wie viel Wasser sich im Raum befindet. Relevanter ist zu welchem Sättigungsgrad dies bei der Raumluft führt.
Denn ab bestimmten Werten treten verschiedene Effekte auf:
- zu viel relative Luftfeuchtigkeit: Klamme Luft, Schimmelgefahr
- zu wenig relative Luftfeuchtigkeit: Trockene Luft, Schleimhautprobleme