Richtig heizen: 8 Fehler, die bares Geld kosten

Richtig heizen, Fehler beim Heizen? Eine Heizung zu bedienen scheint zunächst nicht wie eine komplizierte Angelegenheit.

Und doch begeht man, bewusst oder unbewusst, so manchen Fehler beim Heizen mit mehr oder weniger starken Auswirkungen.  

Doch wie geht richtig heizen?

Warum sollte ich überhaupt richtig heizen?

Zunächst einmal hat das ganz einfache finanzielle Gründe. Denn da die Heizkosten in jedem Haushalt einer der größten Kostenpunkte sind, ist jede Kilowattstunde Gas, die nicht verbraucht wird, somit bares Geld wert.

Desweiteren sind wir in Zeiten von Klimawandel und genereller Ressourcenknappheit auch ohne finanziellen Anreiz gut beraten Energie nicht sinnlos zu verschwenden.

Außerdem ist falsches Heizen nicht nur schlecht für den Geldbeutel, sondern in Extremfällen auch für Gesundheit und Bausubstanz: Feuchtigkeit bildet sich und langfristig drohen Bau- und Gesundheitsschäden durch Schimmelbefall.

Richtig heizenQuelle: adege @pixabay.com
In der Wohnung garantiert nicht gewollt: Pilzbefall.

Die beliebtesten Fehler beim Heizen

1. Heizen, wenn es nicht nötig ist 

Auch richtig Heizen ist falsch, wenn es durchgeführt wird, ohne dass es nötig ist.

Nachts ist es genausowenig wie bei Abwesenheit nötig die gesamte Wohnung auf 20 °C oder gar noch mehr zu beheizen. 18 °C als sogenannte Nachtabsenkung oder bei Abwesenheit reichen vollkommen aus.

Wem das manuelle Umstellen zu stressig ist oder es mangels Anwesenheit nicht durchführen kann, für den bieten sich vollautomatische Thermostate an.

Diese regulieren die Temperatur unabhängig und vollautomatisch anhand von eingestellten Werten oder Programmierungen.

Können beim richtig heizen helfen: Automatische Thermostate*:

V2 Vorgängermodell 2014

Grundsätzlich kann man sich merken:

Jedes Grad weniger reduziert die Heizkostenrechnung um etwa 6%.

Quelle: Focus

2. Heizen bei offenem Fenster

Frische Luft ist nötig, einerseits um unverbrauchten Sauerstoff in die Wohnung zu lassen, andererseits um Schadstoffe und verbrauchte Luft nach außen zu befördern. Auch zur Schimmelprävention ist Lüften essentiell.

Dies sollte jedoch nicht bei voll aufgedrehter Heizung geschehen und für das Stoßlüften sollte die Heizung abgedreht werden.

3. Heizen, obwohl Kleidung reichen würde

Auf 23 °C heizen, damit man auch ohne Probleme in Unterhose und T-Shirt auf der Couch liegen kann? Eher nicht.

Wem bei 20 °C zu kalt ist, dem seien warme Socken oder ein Pulli ans Herz gelegt, die Heizrechnung und die Umwelt werden es Ihnen danken.

4. Die Raumtemperatur über die Extreme regulieren

Manche Menschen regulieren die Raumtemperatur, indem sie einerseits die Heizung total aufdrehen und bei Bedarf kühle Luft von außen zuführen. Dies ist aber kontraproduktiv.

Eine angenehme Temperatur sollte vielmehr über intelligentes Heizen (siehe vollautomatische Thermostate) als über voll aufgedrehte Heizung und langes Lüften und am besten noch totales Auskühlen der Wohnung geschehen.

Langsam, aber dafür kontinuierlich lautet hier die Devise.

5. Nicht verstehen wie Thermostate funktionieren

Viele Menschen denken die aufgedruckten Zahlen auf den Heizungsthermostaten geben an, wie schnell die Höchsttemperatur erreicht wird. Dies ist jedoch nicht der Fall.

Vielmehr stehen sie für die gewünschte Höchsttemperatur, je höher die Zahl, desto wärmer ist die angestrebte Endtemperatur.

Die Geschwindigkeit, in der diese erzielt wird ist dabei gleich.

Die Frage ist nur: Wo hört der Graph auf zu steigen?

Fehler beim HeizenQuelle: Besseres-Raumklima.de
Die Geschwindigkeit ist gleich, nur die Endtemperatur ist unterschiedlich

6. Zu viel Energie über die Fenster verlieren

Bei Abwesenheit oder in der Nacht sollten Vorhänge und Gardinen geschlossen bleiben. Damit wird verhindert, dass die warme Zimmerluft ständig über die kalten Fenster streicht und somit schneller auskühlt.

Weiter sollten die Fenster natürlich modern und bestmöglich isoliert sein, um keine Energie zu verschwenden.

7. Zu wenig Energie an die Wohnung abgeben

Dies geschieht beispielsweise durch schlecht isolierte Heizungsrohre auf dem Weg zur Wohnung, aber auch durch zugestellte Heizkörper.

Denn kann die Luft beispielsweise wegen Sofas oder Schreibtischen nicht um die Heizkörper zirkulieren, dann kann die Heizenergie auch nicht bestmöglich genutzt werden.

Gleiches gilt für das Trocknen von Kleidung auf den Heizkörpern.

Zusätzlich sollte immer darauf geachtet werden, dass die Heizung sachgemäß entlüftet wird, um eine optimale Energieübertragung zu gewährleisten.

8. Zuviel sparen wollen

Unter 18 °C sollte die Temperatur eher nicht fallen, denn dann droht die Kondensation von in der Luft gelösten Wasserdampfes und damit durch die Feuchtigkeit Schimmelbefall.

Außerdem ist der Aufwand einen so heruntergekühlten Raum aufzuwärmen viel größer als ihn konstant bei 20 °C zu halten.

Richtig heizen: Fazit

Folgende Regeln sollten Sie befolgen, um ein richtiges Heizen zu gewährleisten:

1. Automatische Thermostate nutzen.

2. Langsam und kontinuierlich wärmen. 

3. Beim Stoßlüften Heizkörper kurz abdrehen.

4. Heizkörper nicht zustellen, um Luftzirkulation zu gewährleisten. 

5. Raum nicht zu sehr abkühlen lassen. 

6. Bei Kältegefühl und Raumtemperatur über 20 Grad lieber Pulli und Socken