Richtig lüften – 6 Regeln für Sie!

Raumklima verbessern

Richtig lüften tun manche Menschen nur, wenn es gar nicht mehr anders geht. Zum Beispiel, wenn unangenehme Gerüche in der Luft hängen oder der Wasserdampf vom Kochen an den Scheiben herunterläuft. Richtig lüften sollte man aber nicht nur zeitweise, sondern regelmäßig.

Doch wie geht das überhaupt, richtig lüften? Das erklärt Ihnen dieser Artikel.

Richtig lüften: Was ist das eigentlich?

Unter dem Begriff Lüften versteht man prinzipiell den Austausch von Luftmassen. Im Fall unseres Raumklimas ist damit selbstverständlich die Luft Ihrer Wohnung gemeint.

Man möchte einen möglichst vollständigen Austausch der Luft der Wohnung mit Luft von außen erreichen. Idealerweise geschieht dies in der kürzestmöglichen Zeit.

Richtig lüften: Warum eigentlich?

Bevor wir klären wie richtiges Lüften funktioniert, sollten wir erst einmal klarstellen warum es überhaupt nötig ist.

Dadurch, dass wir uns in unserer Wohnung aufhalten, sorgen wir dafür, dass die Luft sich verändert:

  • wir verbrauchen den Sauerstoff
  • wir reichern CO2 an
  • wir geben Wasser in Form von Schweiss und Atemluft ab

Dazu dünsten unsere Gegenstände ständig aus. Teppiche, Möbel und auch Holzlacke geben gasförmige Stoffe an die Luft ab. Nach und nach reichert sich so ein Cocktail an Stoffen in der Luft an, sie wird muffig.

Frische Luft von außen sorgt für neuen Sauerstoff und entsorgt gleichzeitig die abgestandene Luft durchs Fenster.

Zusätzlich entsorgen wir den überschüssigen Wasserdampf und holen uns idealerweise trockene kühle Luft von außen herein (siehen Zusammenhang zwischen Temperatur und Luftfeuchtigkeit).

Äußere Umstände, die das richtige Lüften begünstigen

Lüften ist nur in wenige Ausnahmesituationen (siehe Lüften im Sommer) ungünstig. Dennoch gibt es Situationen, in denen es effektiver ist.

Dazu gehören:

  • Kalte, trockene Außentemperatur
  • Windiges Wetter

Kaltes Wetter sorgt durch die nach Erwärmung trockene Luft für eine effektive Senkung der relativen Luftfeuchtigkeit. Windiges Wetter sorgt für einen schnelleren Austausch der Luftmassen, wodurch die Lüftungsdauer verkürzt werden kann.

Lüftungsarten zum richtig Lüften

Lüften ist nicht gleich Lüften. Man unterscheidet drei verschiedene Lüftungsarten:

  • Kipplüften
  • Stoßlüften
  • Querlüften

Diese unterscheiden sich vor allem in ihrer Effektivität.

Kipplüften

Beim Kipplüften wird das Fenster lediglich in Kippstellung gebracht. Es findet keine komplette Öffnung statt. Das ist auch genau der Grund, warum es nicht so effektiv ist.

Im schlimmsten Fall ist nicht nur nicht effektiv sondern auch schädlich. Durch die dauerhafte und leider oft schnell auch vergessene Kippstellung kühlt die Fensterumgebung stark aus. Dadurch steigt das Schimmelrisiko für Fensterlaibungen stark an.

Viele Vermieter verbieten das Lüften per Kippstellung daher sogar.

Stoßlüften

Unter dem Stoßlüften versteht man das weite Öffnen eines Fenster eines Raumes.

Der Luftaustausch findet über dieses geöffnete Fenster statt, also sowohl hinein aus auch heraus.

Dadurch ist die Stoßlüftung zwar besser als die Kippstellung, aber dennoch nicht so gut wie das Querlüften.

Querlüften

Beim Querlüften werden mehrere Fenster geöffnet. Idealerweise geschieht der Luftaustausch sogar über mehrere Räume hinweg.

Dadurch kann man in kurzer Zeit einen kompletten Austausch der ganzen Wohnungsluft erreichen.

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Querlüftung

Falsches Lüften schadet eher als dass es nützt

Vor allem das Lüften in Kippstellung verursacht Probleme. Dadurch können über die Zeit die Fensterumgebungen sehr stark auskühlen. Dies begünstigt Schimmel und sorgt so für den gegenteiligen gewünschten Effekt einer richtigen Lüftung.

Das gilt allerdings auch für die Querlüftung. Auch diese kann, zu lange ausgeführt, für ein Auskühlen der Wände sorgen. Das steigert nicht nur die Heizkosten, sondern auch die Schimmelgefahr.

Weiterhin sollte man auch die durch die Kippstellung bedingte Zugluft im Blick haben. Hier entsteht nämlich oft die laminare Strömung, die zu Nackenschmerzen und-verspannungen führen kann.

Richtig lüften: Das müssen Sie beachten


1. Thermostate abdrehen

Bevor Sie lüften, sollten Sie alle Thermostate abdrehen. Dadurch beugen Sie unnötigem Heizenenergieverlust vor.

Sollte Ihnen dieser Punkt immer mal wieder durchrutschen, so empfiehlt sich die Installation eines automatischen Thermostats mit Lüftungsdetektor. Diese Geräte erkennen die Lüftung selbstständig und riegeln alleine ab.

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2. Kurz und knackig

Die Lüftungsdauer hängt stark vom Wetter und der Jahreszeit ab. Grundsätzlich sollte das Lüften aber 30 Minuten nicht überschreiten. Die Literatur empfiehlt im Winter dagegen einen Lüftungsdauer von nur 5 Minuten.

3. Querlüften

Wie bereits erwähnt ist die Querlüftung die effektivste Lüftungsart. Durch Querlüften lässt sich die Lüftungsdauer verkürzen. Dadurch kommt es nicht zu einer so starken Auskühlung der Wände und der Einrichtungsgegenstände.

Daher werden Heizkosten gespart und die Schimmelgefahr gesenkt.

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4. Die Häufigkeit zählt

Ist die Luft einmal ausgetauscht hilft verlängertes Lüften nicht. Mehr als alles austauschen geht nun mal nicht. Stattdessen kühlen aber Wände und Möbel aus.

Daher ist es sinnvoller mehrmals am Tag kurz zu lüften statt einmal sehr lange.

Es gilt:

Frequenz > Dauer

5. Erfolg kontrollieren

Hatte Ihr Lüften Erfolg? Das können Sie nur wissen, wenn Sie entsprechendes Monitoring betreiben. Das bedeutet Sie müssen relative Luftfeuchtigkeit und Temperatur im Blick behalten.

Dies gelingt durch das Messen der Luftfeuchtigkeit mittels digitalem Hygrometer. Diese Feuchtigkeitsmesser zeigen sowohl die relative Luftfeuchtigkeit, als auch die Temperatur an.

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6. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

Haben Sie den Verdacht, dass Sie bereits Schimmel im Haus haben? Dieser kann auch versteckt bleiben, oft ist es bei Entdeckung dann zu spät.

Um dieses böse Erwachen zu vermeiden bietet es sich an einen Schimmeltest durchzuführen. Diese testen die Luft auf versteckte Sporen und können so helfen einen noch nicht entdeckten Befall zu bemerken.

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