Spinnen im Haus – Ein Zeichen für gutes Raumklima?

„Ach lass die doch, Spinnen sind ein Zeichen für gutes Raumklima„: Das hört man immer mal wieder. Aber stimmt das auch? Sind Spinnen im Haus ein Zeichen für gutes Raumklima?

Spinnen im Haus: Gutes Raumklima?

Begründet wird diese Aussage oft damit, dass Spinnen saubere und vor allem trockene Luft bevorzugen würden. Umgekehrt wäre daher die Anwesenheit der kleinen Achtbeiner ein Zeichen, dass diese Voraussetzungen erfüllt sind. Denn: Wo Spinnen sind, müsse eine gute Luftfeuchtigkeit und schadstoffreie Luft vorherrschen.

Angeblich sei das so, da Feuchtigkeit die Beine der Spinnen verkleben würde.

Doch stimmt das auch?

Welche Spinnen leben überhaupt bei uns im Haus?

Sicherlich, für Laien sieht eine Spinne im Haus aus wie die andere. Dennoch kann man bei uns in Westeuropa einige unterschiedliche Spinnenarten finden.

Winkelspinne

Die verbreiteste Art der Spinnen bei uns ist die Winkelspinne. Allein optisch ist die Winkelspinne die typische „Ekelspinne“: Groß, massiv und haarig. Dennoch ist sie total ungefährlich und sehr nützlich. Sie ernährt sich nämlich von lästigen Mücken und Stubenfliegen.

Die Winkelspinne befindet sich meist in Bodennähe in Ritzen und Spalten. Das ist für sie gleichzeitig mit ihrem „Ekelfaktor“ ein Problem. Denn dadurch, dass sie sich den Boden mit den Menschen teilt und gleichzeitig den Prototyp der fiesen Spinne darstellt, überlebt sie die Entdeckung durch ihre menschlichen Gastgeber meist nicht.

Zitterspinne

Im Gegensatz zur Winkelspinne ist die Zitterspinne eher grazil mit längeren Beinen und einem zierlichen Körper. Sie bildet Netze vor allem in den Ecken der Zimmerecke, wodurch mit der Zeit mit Staub bedeckte Fäden in Deckenhöhe entstehen.

Durch ihre unauffälligere und weniger „eklige“ Erscheinung und die Tatsache, dass die wenigsten Menschen nah an ihren Zimmerdecken wohnen, werden Zitterspinnen eher toleriert und verschont.

Doch unterschätzen sollte man die Krabbler nicht. Denn auf ihrem Speiseplan stehen durchaus viel größere Winkelspinnen, die eingefangen und mittels eines rhythmischen Bewegens des Körpers eingesponnen werden. Diese Bewegung ähnelt einem Zittern, wodurch die Spinnen ihren Namen haben.

Weberknecht

Eigentlich ist der Weberknecht keine Spinne. Auch wenn er mit seinen acht dünnen Beinen optisch kaum von einer Spinne zu unterscheiden ist, so besitzt er keine Spinndrüsen. Er kann also keine Netze spinnen, weshalb die Biologie ihn nur zu den Spinnentieren zählt, nicht aber zu den echten Spinnen.

Sind diese Spinnen ein Zeichen für ein gutes Raumklima?

Außer den oben angesprochenen Arten gibt es in Deutschland ca. 1000 Arten und Unterarten von Spinnen. Entsprechend variabel sind die Lebensbedingungen der unterschiedlichen Spinnen.

Auch Menschen leben schließlich am Amazonas, in der Sahara und am Polarkreis. Generelle Aussagen zu treffen sind da schwierig, das gilt auch für die Achtbeiner.

Spinnen und Raumklima im Haus: Gibt es Nahrung?

Wichtig sind für die Achtbeiner, wie für alle Lebewesen, folgende Fragen, um in einer Umwelt zu überleben: Gibt es Nahrung und gibt es Wasser?

Beides ist in trockener Umgebung für Spinnen schwierig. Denn trinken tun sie vor allem aus feinen Wassertröpfchen, dem Morgentau, welcher in trockener Umgebung nur wenig vorhanden ist.

Ebenso fühlen sich andere Insekten eher in feuchter Umgebung wohl, weswegen es in trockener Luft weniger Nahrung für die Spinnen gibt.

Ist die Heizung voll aufgedreht, dann sterben die Spinnen sogar direkt durch Dehydration.

Außerdem taugen die Tiere als Indikator für Schadstoffe beispielsweise aus Möbel oder Ähnlichem ebensowenig, da sie geringen Mengen von Schadstoffen gegenüber relativ tolerant sind.

Wo findet man die meisten Spinnen? Im Keller!

Macht man sich einmal klar, in welchem Teil des Hauses die meisten Spinnen zu finden sind, so löst sich die Antwort auf die Frage ob Spinnen trockene Luft bevorzugen in Wohlgefallen auf.

Denn die meisten Spinnen findet man im Keller, einem Bereich des Hauses bekannt für Feuchtigkeit, muffigen Geruch und manchmal gar Schimmel.

Ich finde sogar regelmäßig Zitterspinnen in der oberen Ecke meiner Duschkabine, der mit Abstand feuchteste Ort meiner gesamten Wohnung und relativen Luftfeuchtigkeiten von 80-90% direkt nach dem Duschen.

Sind Spinnen ein Zeichen für gutes Raumklima? Die Antwort

Zusammenfassend muss man sagen:

Nein.

Diese Aussage ist in die Welt der Märchen zu verfrachten.

Aber dennoch ist das kein Grund die achtbeinigen Krabbler stumpf zu töten. Sicherlich, optisch können sie nur schwer mit einem Hundewelpen mithalten. Dennoch sorgen sie durch ihr Beuteschema dafür, dass lästige Fliegen und Mücken uns nicht nerven können. Und diese können uns im Gegensatz zu den Spinnen durch Stechen und das Ablegen von Eiern in unseren Nahrungsmittel aktiv schaden.

Was tun wenn es zu viele Spinnen werden?

Möchte man die Tiere dennoch aus dem Haus haben, so kann man sie auch schonend entfernen. Dazu bieten sich Produkte wie die folgenden an:

Finger weg von Giften

Wovon man selbstredend die Finger lässt, sind sämtliche Gifte oder Köder. Denn was bringt das Streben nach dem schönsten schadstoffarmen Raumklima, wenn man sich dann ohne Not Giftkeulen in die Wohnung holt?

Nahrungsangebot beschränken

Weiterhin sollte man darauf achten Fenster und Türen abzudichten und gegebenenfalls Fenster zu Komposthaufen oder Mülleimern mit Fliegennetzen auszustatten, da hier ein riesiges Futterangebot für Spinnen besteht, ergo auch mehr Spinnen vorhanden sind.

Wie stellt man denn dann fest was ein gutes Raumklima ist?

Möchten Sie wissen wie Sie auch ohne Spinnen sicherstellen können, dass Ihr Raumklima im Lot ist?

Dann könnten folgende Artikel für Sie interessant sein:

Haben Sie weitere Fragen, Anregungen oder Ideen? Dann zögern Sie nicht uns einen Kommentar zu schreiben!